LXQT - Wenn weniger mehr ist

Manch alter Computer findet dieser Tage neue Aufgabengebiete dank der unendlichen Vielfalt an grafischen Oberflächen die für Linux zur Verfügung stehen. Und weil der Ressourcenhunger zum großen Teil von der grafischen Oberfläche ausgeht gibt es eine Auswahl von eben solchen die nichts weiter tun als flott zu sein. XFCE wird beispielsweise so etwas nachgesagt, ooder Trinity .. wer das kennt ;-). Selbstverständlich sind alle tiling window manager extremst flott da sie auf so ziemlich jeglichen Unterbau verzichten, aber die sind Stoff für ein anderes mal...


Heute soll es um LXQT gehen, mein persönlicher Stern am Oberflächenhimmel und eine große Liebe die entsteht. Während Gnome zwar ganz geil, aber die Entwickler und Entwicklung mMn völlig daneben sind, KDE / Plasma derart gut und umfangreich ist, dass es Untermenüs für Untermenüs bereitstellen muss, eine ziemlich schöne Umschreibung für "Bloaty", bringt LXQT genau das was _mein_ Herz begehrt. Eine Oberfläche die die Einstellungen da hat wo sie sein sollen, das kann was es können muss und auf jeglichen 'fancy shit' verzichtet. Eine Oberfläche die sich auf das besinnt wozu Oberflächen mal erfunden wurden. Software auswählen, Software verwalten, im Sinne von zwischen Anwendungen wechseln und damit arbeiten, hübsches Wallpaper setzen, Uhrzeit anzeigen, gute alte Tray Icons darstellen und mehr braucht es fast nicht mehr. 


Ein Hauch von nichts

LXQT ist brutal schnell und erfrischend restriktiv. Selbst gegenüber dem schlankem Gnome setzt LXQT in Sachen: mehr "gibts hier nicht" noch eine Schaufel oben drauf. Heißt beispielsweise, es gibt nur ein einziges, einfaches Startmenü. Keine Alternative. Es macht was es muss, zeigt dir was du für Anwendungen hast, und es lässt dich nach ihnen suchen wenn du willst. Wer aber will kann nach guter alter KDE Manier den Menüinhalt exakt so gestalten wie er es haben will. Einfach wundervoll.



So ähnlich verhält es sich mit den Einstellungen. Alles was man braucht ist da wo man es vermutet, schicki micki gibt es nichti. Alles klar strukturiert, übersichtlich und umfangfrei #nohate.



 Hässlich by default

LXQT kann optisch, zumindest im Auslieferungszustand nicht viel her machen. Zwar ist Version 1.0 schon deutlich besser verarbeitet als alles davor, aber ein wirklicher Hingucker ist es bei weitem nicht. - In den Foren laufen dazu bereits Umfragen und Diskussionen um die vanilla Erfahrung etwas angenehmer für potenzielle Neuzugänge zu gestalten, bis es allerdings dazu kommt werden noch ein paar Tage in die Welt gehen. Nichts dem zum trotze lässt sich LXQT recht einfach auf einen ansehnlichen Stand hiefen wobei hier ganz deutlich gesagt werden soll, dass der 'Auslieferungszustand' von LXQT ziemlich abstoßend ist.

Randagnostiker

LXQT ist Fensterrahmenagnostisch, das ist sogar Teil des Konzepts obwohl inoffiziell openbox für die Darstellung der Fensterrahmen den Standard stellt. Wer will kann aber ohne jegliche Erschwernisse den Fensterverwalter wechseln und beispielsweise Kwin, oder Compiz oder was auch immer einsetzen. LXQT ist es egal. Im Kofigurationsfenster landet jegliche Einstellungsverwaltung für jeglichen Fenstermanager was ziemlich charmant ist. Man sollte sich meiner Meinung nach aber recht zügig auf einen festlegen, allein schon um das Einstellungsfenster aufgeräumt zu halten.

Und wo bleibt der Mehrwert?

Nirgends. 

Wehe irgendwer lässt sich durch meinen blöden Blog verleiten LXQT produktiv zu verwenden nur weil er hier davon mal was gelesen hat.
Ich möchte trotzdem ausdrücklich LXQT etwas mehr Bühne bieten (sofern das möglich ist), denn diese Bühne haben die Jungs und Mädels hinter LXQT mehr als verdient. Schließlich kann es, ausgenommen der aktuellen Optik, durchaus als Alternative zu XFCE oder LXDE ins Auge gefasst werden.  Selbst im direkten Vergleich zu TWM's ist LXQT enorm flott was gar nicht genug betont werden kann, auch mit high end Rechner macht sich der Einsatz der Oberfläche sofort bemerkbar.


Jut, wisster bescheid.   

 


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